Ascheherz by Nina Blazon
Autor:Nina Blazon
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: cbj avanti
veröffentlicht: 2011-01-12T23:00:00+00:00
Die kleine Flotte von Motorbooten, die sie als Eskorte begleitete, schnitt mit scharfen Kielen das Wasser. Es gab kaum eine Bugwelle, während sie dahinglitten - erst den Fjord hinter sich ließen, dann ein ganzes Stück vom Festland entfernt an der zerklüfteten Küste entlangfuhren. Seltsamerweise saßen Beljén und Summer im kleinsten Gefährt. Nicht viel mehr als ein flaches Ruderboot mit einem winzigen Motor, das beängstigend tief im Wasser lag. Nur ein Bootsführer war bei ihnen. Summer hatte jeden Bezug zur Zeit verloren. Als würde sie sich benommen durch einen Nebel bewegen, nahm sie nur Beljén deutlich wahr. Doch auf all ihre Fragen schüttelte die Zorya bedauernd den Kopf. »Lady Mar will nicht, dass wir miteinander sprechen, bevor sie dich befragt hat. Sie wollte nicht einmal, dass ich dich zur Zitadelle bringe, aber ich hätte mir um nichts in der Welt nehmen lassen, dich selbst abzuholen.«
»Warum wollte sie es nicht?«
Beljén zuckte mit den Schultern. Eine mädchenhafte, unbekümmerte Geste, die so gar nicht zu ihrer fürstlichen Rolle passte. »Auch daran wirst du dich schneller erinnern, als dir lieb ist, Tjamad. Freundschaften sind unter den Zorya nicht gern gesehen. Nichts, was zu menschlich ist, soll uns von unserer Aufgabe ablenken.«
»Den Tod zu bringen?«
Beljén nickte und legte den Zeigefinger auf die polierten Bronzelippen ihrer Maske. Doch dabei zwinkerte sie Summer verschwörerisch zu. Wir waren trotzdem Freunde, dachte Summer. Und wir sind es noch. Wir haben beide nicht gehorcht. Und aus irgendeinem Grund musste sie lächeln.
Sie blickte sich um und versuchte zu erraten, auf welchem Boot sich der Blutmann befand, aber dann drückte Beljén auffordernd ihre Hand und deutete nach Norden. Und dann gab es nur noch die Zitadelle. »Hast du so etwas schon einmal gesehen?«, flüsterte Beljén.
Summer konnte nur stumm den Kopf schütteln. Sie hatte sich eine Festung vorgestellt, doch das, was sich an der äußersten Spitze der Halbinsel erhob, schüchterte sie ein und faszinierte sie im selben Atemzug. Eine gewaltige Wehrstadt, die wie eine bedrohliche Skulptur aus Glas, Stahl und poliertem Stein wirkte. Acht schlanke Hochhäuser ohne ein einziges Fenster strebten weiß und schwindelerregend hoch in den Himmel. Das Erstaunliche war ihr geringer Durchmesser - und die Tatsache, dass der Grundriss bei manchen Gebäuden wabenförmig zu sein schien. Die Mauern waren so blank, dass sich Himmel und Meer darin spiegelten. Das neunte Hochhaus in der Mitte war gedrungener und erinnerte eher an einen Turm. Es ragte am höchsten in die Wolken. An seiner Spitze war ein Aufbau wie ein Rondell. Eine geometrische, zu gedrungene Tulpe, deren abgerundete Steinwände sicher irgendetwas Besonderes umschlossen. Als einziges Gebäude hatte es Fenster. Summer konnte den Kopf gar nicht so weit in den Nacken legen, um ganz nach oben blicken zu können. Allein die Festungsmauer, die direkt vor ihr aus der Steilküste emporwuchs, war sicher vierzig Meter hoch. Die Höhe der Häuser konnte sie nur schätzen. Hundertfünfzig Meter? Zweihundert? Vor dem Himmel mit den dahinziehenden Wolken sah es so aus, als würde die Wehrstadt innerhalb der Mauern schwanken.
Wie ein archaischer Gegensatz wirkte dagegen das unendliche Feld von Felszähnen, die aus dem Wasser rund um die Halbinsel ragten.
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